Supermarkt am Westufer

Die Situation

Wie bereits auf der Startseite beschrieben expandiert Bad Saarow nun auch auf der Westseite. Besonders dem, in den letzten Jahren vernachlässigten, Ortsteil Bad Saarow Strand wird neues Leben eingehaucht. So stellt sich die Frage, wo die Errichtung eines neuen Versorgers, auch mit Blick auf die zukünftige Ortsentwicklung, am meisten Sinn ergibt. Bei diesem Thema gehen aber die Interessen der Gemeindevertretung, Amt und vielen Bürgern auseinander, wie man den Bildern entnehmen kann.

Zu sehen sind die drei Versorger auf der Ostseite mit dem primären Einzugsgebiet, sowie südlich ein kleiner Laden in Wendisch Rietz, der aber für die Thematik keine relevante Rolle spielt. Jeweils hinzugefügt wurden die Interessen der Gemeinde und das aktuelle Begehren unserer Bürgerinitiative, was spätestens nach unserer Erläuterung vom überwiegenden Teil der Bürgerschaft geteilt wird. Zu der Standortfrage hatte sich bereits Anfang 2021 ein Bürger Gedanken gemacht und einen Kurzfilm verfasst, den Sie hier anschauen können.

Verschiedene Meinungen

Eines muss aber generell festgestellt werden. Aufgrund persönlicher Befindlichkeiten einiger Anwohner wird es immer Stimmen geben, die den einen Standort bevorzugen oder ablehnen. Das mag daran liegen, dass es für die Einen angenehm scheint einfach vor der Haustür einkaufen zu können. Andere fühlen sich aber durch die Geräuschkulisse von Kunden und Lieferverkehr gestört.

Betrachtet man diese Befindlichkeiten sekundär und sucht den besten Wirkungsgrad des neuen Standorts aus dem Fokus des Allgemeinwohls, dann wird man zwangsläufig südlich, Richtung Bad Saarow Strand, gehen müssen. Dies wird auch bei der Darstellung der primären Einzugsgebiete deutlich ersichtlich. Denn sonst würde sich quasi an der Nordspitze des Ortes eine Überversorgung ergeben, während die westliche Mitte wieder einmal das Nachsehen hätte.

Eingriff in die Natur

Ferner muss auch die Frage gestellt werden, was für den neuen Standort an Natur und Infrastruktur geopfert werden muss. Ginge es nach den Plänen der Gemeinde, so würde der zurzeit noch kostenfreie Parkplatz an der Silberberger Straße / Ecke Heidestraße, der Bussen, Wohnmobilen, Campern und Tagestouristen als Parkmöglichkeit und zugleich auch Ruhepol dient, wegfallen. Auch bei Großveranstaltungen diente diese Stelle als adäquater Parkbereich. Dafür soll dann gegenüber Wald mit wertvollen Baumbeständen gefällt werden, um wenigstens etwas Ersatz zu schaffen.

Die Alternative

Nach einigen Recherchen und Inspirationen durch die OFS kam die Bürgerinitiative Bad Saarow West ebenfalls zu dem Ergebnis, dass eine Platzierung des Marktes auf dem Gelände des alten Fasanenparks sinniger und naturschonender wäre. Die Anzahl der zu fällenden Bäume wäre wesentlich geringer als beim Favoriten der Gemeinde.

Lange Zeit suggerierten die Verantwortlichen der Gemeinde, dass es zu ihrem Bestreben keine Alternative gebe. Auch wäre nur ein einziger Investor bereit auf der Westseite einen Markt zu etablieren. Dazu ist allerdings festzustellen, dass, wenn man sich nicht genügend um Alternativen bemüht, diese gar kaschiert und nur bei einem Investor explizit anfragt, es zwangsläufig zu solchen Aussagen kommen muss. Unsere Bürgerinitiative war dann einmal so frei und hat dies nachgeholt.

Somit wurde nicht nur ein sinniger Standort gefunden, sondern auch ein weiterer Investor, der noch über das Ziel einen Markt zu errichten hinausgehen würde. Denn es mangelt auf der Westseite an vielem. Arztpraxen, Apotheke, Poststelle, oder Dorfgemeinschaftraum sind nur einige Bereiche, die durch den alternativen Investor mit errichtet werden würden.
Vielleicht lässt sich dann sogar ein naturbezogener Kindergarten in der Nachbarschaft etablieren.

Bisheriges Fazit

Die beschriebene Alternative ist für das Gemeinwohl ein sehr gutes Angebot, wo normalerweise jede Kommune vor Freude an die Decke springen müsste. Allerdings ticken da wohl die Uhren in Bad Saarow anderes. Aus irgendeinem irrationalen Grund will man partout am ursprünglichen Standort und Investor festhalten. Möglicherweise hat man sich mit Zugeständnissen voreilig zu sehr aus dem Fenster gelehnt oder es gibt andere Gründe. Ein Schelm, der Böses denkt.